
Künstliche Intelligenz am Arbeitsplatz – hilfreich, jedoch häufig betrieblich zu langsam eingeführt
Als Schlüsseltechnologie zur Vorbereitung von Fachkräften auf die digitale Arbeitswelt stand KI im Mittelpunkt einer repräsentativen Querschnittserhebung des Projekts DiWaBe 2.0 im Jahr 2024. In dieser Kooperation von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), des Leibniz-Zentrums für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und des BIBB wurden rund 9.800 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Deutschland zum Verbreitungsgrad, zu Anwendungsfeldern und zu den Auswirkungen neuer Technologien befragt - mit einen besonderen Schwerpunkt auf den Einsatz von KI-Technologien am Arbeitsplatz.
Wesentliche Ergebnisse sind: Bereits 60 Prozent der Beschäftigten in Deutschland nutzen KI-Technologien am Arbeitsplatz und empfinden sie als hilfreiche Unterstützung. Allerdings erfolgt die Einführung durch Betriebe oft schleppend, sodass KI häufig informell genutzt wird. Individuelle Faktoren wie Bildung, Alter und Berufssegment beeinflussen die Nutzung erheblich: Während nur ein Drittel der Beschäftigten ohne Bildungsabschluss KI verwendet, liegt der Anteil bei Personen mit Hochschul-, Meister- oder Technikerabschluss bei fast 80 Prozent.
Wer KI verstärkt nutzt, erlebt zudem höhere Arbeitsautonomie, aber auch steigende Anforderungen und Intensität. Dies sind Ergebnisse der zweiten Erhebung des Projekts „DiWaBe 2.0“.
Ein Stimmungsbild für die Versicherungsbranche zur Nutzung von KI in der Ausbildung haben wir mit dem AGV mit unserer gemeinsamen Ausbildungserhebung 2024 eingefangen. In diesem Arbeitsfeld der Unternehmen stellt sich ein ähnliches Bild dar wie in der oben genannten Erhebung. Die Nutzung von Künstlicher Intelligenz schreitet voran: Zwei Drittel der befragten Unternehmen zeigen sich gegenüber dem Einsatz von KI-Tools aufgeschlossen. Entsprechende Tools werden insbesondere zur Entwicklung von Projektideen (33 Prozent aller Angaben), der Erstellung von Lernmaterialien (24 Prozent) und für Lernerfolgskontrollen (19 Prozent) genutzt. Auszubildende nutzen KI-Tools zum Teil zur Erstellung von Texten und Zusammenfassungen (40 Prozent bzw. 25 Prozent).
Die Potenziale von Künstlicher Intelligenz im digitalen Lernen standen auch im Zentrum der Frühjahrssitzung des LuB-Expertenteams in Nürnberg.
